Die with Zero

Ich habe das Buch "Die with Zero" eben zu Ende gelesen.

Einige Ideen fand ich so gut (und konträr), dass ich sie teilen möchte.

Konträre Punkte

  • Versuche mit 0€ zu sterben - sonst hast du zu viel gespart
  • Geld ist eine Ressource, die dir hilft, dein bestes Leben zu führen – Geld ist kein Selbstzweck.
  • Wenn du jung bist, spare kein Geld, sondern investiere in Erfahrungen

Hier sind 5 Ideen, aus Die with Zero.

Nummer 3 ist mein persönlicher Favorit

1 - Maximiere positive Erinnerungen

Dein Leben ist die Summe deiner Erinnerungen - Nicht die Summe deines Sparkontos.

Nutze Geld, um in Erinnerungen zu investieren.

2 - Beginne früh in Erinnerungen zu investieren

Je früher du beginnst, desto besser ist es.

Warum?

a) Wenn du jünger bist, bekommst du mehr Erfahrung aus weniger Geld.Beispiel: Mit 20 habe ich in 10 Bett Hostels geschlafen und es war absolut kein Problem. Heute könnte ich das nicht mehr. Das verteuert meine Reisen.

b) Aus vielen Dingen bekommst du bessere Erinnerungen, wenn du jünger bist. Die Wanderung zum Vulkan macht weniger Spaß mit Arthrose in der Hüfte.

c) Du kannst dich in frühen Jahren besser von diesen finanziellen Rückschlägen erholen
Wenn du älter bist, verdienst du mehr.

Wenn du nicht mehr jung bist: Dann ist die Zeit, in Erinnerungen zu investieren, genau jetzt! 

Worauf wartest du? 

Live a little!

3 - Erinnerungs-Dividenen

"Im Gegensatz zu materiellen Dingen, die anfangs aufregend wirken, aber dann oft schnell an Wert verlieren, steigt der Wert von Erlebnissen mit der Zeit:

Sie zahlen das, was ich als Erinnerungs-Dividende bezeichne" 

- Bill Perkins

Das ist die Idee:

Jedes Jahr geben uns die guten Erlebnisse, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, eine Art Dividende in Form von Erinnerungen.

Stell dir vor, du reist mit 20 Jahren mit dem Rucksack und deinem besten Freund durch Australien.
Du hast dann (hoffentlich) 50 Jahre Zeit, um diese Erinnerungen zu genießen und über die Reise zu sprechen, wann immer ihr euch trefft.

Vergleiche das damit: Du rackerst dich in deinen 20ern und 30ern ab, um Geld zu sparen und dann erst mit 40 nach Australien zu reisen.
Klar, du wirst finanziell besser dastehen.

Aber du hast fast 20 Jahre an guten Erinnerungen und zusätzlichen Lebenserfahrungen verpasst.

4 - Vererbe dein Geld bevor du stirbst

Was normalerweise passiert: Menschen sparen, sparen und sparen und wenn sie sterben, vererben sie das Geld Ihren Nachkommen.

Das ist nicht der optimale Weg aus 2 Gründen:

a) Der Wert von Geld ändert sich über das Leben.

Ein Beispiel: Wenn du mit 80 stirbst, sind deine Kinder in ihren 50ern und hoffentlich finanziell stabil. Sie brauchen das Geld eigentlich nicht mehr

Nach dem Autor ist die optimale Zeit, deinen Kindern Geld zu vermachen, wenn sie zwischen 26 und 35 sind. Normalerweise die Zeit, wenn sie ihre eigene Familie gründen. 

b) Du siehst, wie dein Geld das Leben deiner Kinder verbessert.

5 - Lebe nicht auf Autopilot

Es ist leicht, Erfahrungen auf später zu verschieben.

Sagen wir du willst mit deinen Freunden Ski-fahren gehen. Vielleicht einen Trip wiederholen, den du in deiner Jugend unternommen hast.

Mit jedem Jahr, das vergeht, verringert sich die Chance, dass es passiert. Harry wird krank. Uwe hat einen Unfall und du wirst gebrechlicher. Irgendwann hat keiner mehr Lust, weil alles zu schwierig ist. 

Die Zeit für den Ski-Trip ist jetzt. Nicht irgendwann.

Was aus dem Buch bleiben wird:

Geld ist ein Mittel zum Zweck. Wir behandeln es oft als Allheilmittel oder sparen des Sparens Willens.

Der Sparkassen Berater wird dir dazu raten, schon mit 18 Jahren einen Bausparvertrag abzuschließen, um den Zinseszinseffekt zu genießen.

Meine Meinung: Pfeife drauf. Die Erfahrungen, die du machen kannst, sind wertvoller als jeder extra angesparte Euro. Investiere in Erinnerungs-Dividenden.



  • Vielen Dank für den schönen Artikel! 🙂

    Mir ist es schon seit Jahren ein Rätsel, warum Menschen beim Älter werden sehr viel Geld anhäufen und dann nicht bereit es auszugeben. Es liegt auf der Bank und hat keinen Nutzen. Das sind alles verpasste Gelegenheiten und Erinnerungen. Wer mit einem Haufen Geld auf dem Bankkonto stirbt, hat viele schöne Erlebnisse verpasst. Ich habe noch ein gewisses Verständnis, wenn man sich einen kleinen Notgroschen als Sicherheit behält, aber alles darüber hinaus halte ich für überflüssig.

    Vielleicht ist das auch einfach die Boomer-Mentalität, die zum Sparen erzogen wurden. Möglicherweise handelt die jüngere Generation anders.

    • Der „Caveat“ zum Buch ist, dass es nicht für Overspender geschrieben ist. Wenn du ständig mehr Kohle ausgibst als du verdienst bist du am anderen Ende des Spektrums.

      Aber gerade in Deutschland und insbesondere in meiner schwäbischen Heimat sitzen viele auf ihre Kohle, die man in schönste Erinnerungen investieren könnte.

      Ein Sommerfest, alle einladen, Unterkünfte und Anreisen bezahlen.
      Damit man nicht nur an Beerdigungen zusammen kommt…

  • Danke für die gute Zusammenfassung, regt mich (m, 55) echt zum Nachdenken an!
    interessanterweise hat sich ja eine ganze Branche um die 75+ jährigen entwickelt, die ihnen mit überteuerten Produkten und Leistungen dieses erwähnte angesparte Geld aus den Taschen ziehen will … also, Carpe Diem!

    • Das Buch ist dann vielleicht eine Lektüre wert.
      Ich denke der Autor hat es aus Eigeninteresse geschrieben.

      Und eine Kernbotschaft ist in die Erfahrungen zu investieren solange es noch geht und Spaß macht.

      Klar ist ein barrierefreies Bad eine feine Sache. Aber wenn man mit dem gleichen Geld eine unvergessliche Erinnerung haben kann, dann gehts vielleicht auch mit Spreizschritt und kleiner Stufe

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >